tDCS - Transkranielle Gleichstromstimulation
Die tDCS verwendet milde Ströme, die über die Kopfhaut angewendet werden, um die darunter liegenden Regionen der Hirnrinde anzuregen. Damit kann man sowohl bei der Behandlung psychischer Störungen als auch in der Schmerztherapie Erfolge erzielen.
Dieses aktuelle Verfahren findet derzeit einen größer werdenden Anwenderkreis, v.a. da es (auch wenn die am Kopf für 20-30 Minuten angebrachten Elektroden etwas merkwürdig aussehen mögen) sehr gut verträglich ist. Neben einem leichten Kribbeln auf der Haut treten bei richtiger Anwendung kaum Nebenwirkungen auf.
Eine tDCS ist nicht mit der Elektrokonvulsivftherapie (EKT) zu verwechseln. Bei der EKT handelt es sich um ein bewährtes Verfahren zur Behandlung schwerster Depressionen. Die EKT muss jedoch in Narkose durchgeführt werden, da dabei Krampfanfälle ausgelöst werden. Bei der tDCS werden keine Krampfanfälle ausgelöst. Eine Narkose ist nicht notwendig.
Typischerweise erfolgen tägliche Sitzungen oder mehrere tDCS-Sitzungen pro Woche über einen Zeitraum von 3-6 Wochen. Auch Erfolge mit längerfristiger Behandlung als Erhaltungstherapie wurden beschrieben.
Gemäß Nationaler Versorgungsleitlinie "Unipolare Depression" (2022) ist das Verfahren in Deutschland unter Sicherheitsaspekten für die klinische Anwendung zugelassen. Bei anderen Erkrankungen kann die tDCS als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) auf Selbstzahler-Basis angeboten werden.